Die Dreigliederung des Organismus: ein Schlüssel zum Verständnis der Pflanzenwirkung

 Beziehung Mensch und Pflanze1

Die Dreigliederung der lebenden Organismen, die bis ins Mittelalter hinein bekannt war und von Rudolf Steiner zeitgemäß gegriffen wurde, hilft uns heute, die Brücke von der Pflanze zum Menschen zu schlagen und Wirkungen zu erkennen. Demnach ist der Mensch als umgekehrte Pflanze zu verstehen.

Der Mensch als umgekehrte Pflanze

Der Wurzelpol (Sal-Prinzip) der Pflanze – mit seiner Formkraft und Kühle - findet im Menschen seine Entsprechung im Nerven-Sinnessystem, das vor allem im Kopfbereich zu finden ist. Der Blattbereich (Merkur-Prozess) mit seiner rhythmisch-geordneten Blattbildung und seiner Löse- und Atmungsgeste - entspricht dem Herz-Kreislaufsystem des Menschen (rhythmisches System), das im Brustbereich sein Zentrum hat. Der Blütenbereich (Sulfur-Prozess) schließlich – mit den Spezifika Fortpflanzung, Licht und Wärme – entspricht dem Stoffwechsel-Gliedmaßensystem, das im Menschen vor allem im Unterleib lokalisiert ist.

Die Wurzelprozesse wirken zumeist auf den Kopf bzw. das Nerven-Sinnessystem; als Beispiel sei hier die Verwandtschaft von Karotten und dem Auge angeführt. Die Blätter sprechen überwiegend die menschliche Mitte - von Herzschlag bis Atmung - an; so kann man die beruhigende Wirkung von Melissenblättern verstehen. Blüten und Früchte schließlich wirken auf den menschlichen Stoffwechsel. Wer kennt nicht die magenberuhigende Wirkung der Kamille?

Der Mensch als umgekehrte Pflanze gedacht ist ein moderner Weg zum Verstehen uralter Heilpflanzen.

 

Autor: Frau Mag. pharm. Alba Steinlechner

Weiterführende Literatur, Quellen

https://anthrowiki.at/Rudolf_Steiner

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