Wacholder1Juniperus communis (Zypressengewächse, Cupressaceae)

An oft düsteren Stellen, auf unfruchtbaren Sandböden, in Mooren, auf kargen Bergwiesen wächst der duftende Wacholder, ein immergrüner zweihäusiger Busch, der im Alter häufig Baumform erreichen kann. Wie auch der Sadebaum oder der Lebensbaum gehört der Wacholder zur Familie der Zypressengewächse.

Bei den Früchten des Wacholders handelt es sich eigentlich um fleischig gewordene Zapfen mit einem eigentümlichen, stark aromatisch-süßlichen Geruch und Geschmack. Die Beerenzapfen benötigen mehrere Jahre bis sie reif und blau sind und werden insbesondere im Winter gerne von Vögeln – vor allem von der Wacholderdrossel - gefressen.

Die besonderen Eigenschaften des Wacholders – die Hervorbringung der duftenden süßen Früchte an einer bedrohlichen, lebensfeindlichen Stätte als Geschenk an die Vögel - mögen Grund dafür sein, dass dem Wacholder die Kraft beigemessen wurde Dämonisches, Dunkles zu überwinden. Viele Legenden und Märchen – zum Beispiel das Grimmsche Märchen vom Machandelbaum - ranken sich um diesen mit Wärme, Licht und Duft verbundenen Strauch. Dem Wacholder wurde die Kraft zugeschrieben, vor epidemisch auftretenden Erkrankungen – wie zum Beispiel vor der Pest - zu schützen. In christlicher Zeit wurde der Wacholderbaum mit dem Weihnachtsgeschehen assoziiert und bei Christgeburtsspielen voran getragen.

Bekannt ist der Wacholder als Gewürz für „schwere“ Speisen wie Wild oder Sauerkraut. Tatsächlich regt der aromatische Strauch die Verdauungstätigkeit an. Er wurde eingesetzt, wenn seine feurige Wärme benötigt wurde, zum Beispiel zur Durchwärmung des Gewebes.