WEPlantago lanceolata (‎Wegerichgewächse‎, Plantaginaceae)

Die Wegeriche, der Breit-, der Mittel - und der Spitzwegerich, begleiten uns auf Schritt und Tritt. In Wiesen, am Wegesrand, am trockenen wie am moosigen Untergrund, im Tal und auf Almen trifft man auf diese urwüchsige Pflanzenfamilie. In der Ausformung der Gestalt sind die Wegeriche sehr zurückhaltend: schlichte in Blattrosetten angeordnete Blätter sowie Blüten, die an die Einfachheit der Gräser erinnern. Aber gerade diese Zurückhaltung in der äußeren Gestaltung könnte Grund sein für die Vielseitigkeit, mit der sich die Wirkung der Wegeriche entfaltet.

Sieht man in den drei Wegerichen den Ausdruck ein und desselben Pflanzenwesens, so kann man im gleichzeitigen Vorkommen der drei Wegeriche am selben Standort eine Betonung des Rhythmischen erkennen. Die bodennahe Blattrosette vermittelt Erdfestigkeit, die ährenartigen Blüten Sonnenorientierung.

Die Wegeriche werden seit dem Altertum zum Wohle des Menschen eingesetzt und auch heute noch häufig verwendet. Heutzutage steht jedoch der Einsatz des licht- und sonneliebenden Spitzwegerichs im Vordergrund. Wer kennt aus seiner Kindheit nicht den Geschmack des lindernden Spitzwegerichsirups oder die Wohltat eines zerdrückten Wegerichblattes nach einem Insektenstich? Im Frühjahr dürfen vielerorts die Wegeriche als Zusatz zu Blutreinigungstees nicht fehlen. Spitzwegerich hat Bezug zu den rhythmischen Prozessen und Organen im Menschen wie Lunge, Atmung und Blutsystem.

Einfach in der Gestalt - vielfältig in der Wirkung; dadurch, dass der Spitzwegerich auf eine raffinierte Ausgestaltung seines äußeren Pflanzenseins verzichtet, entsteht ein enormes Wirkungspotenzial. Der Spitzwegerich vermittelt durch das Element des Rhythmischen zwischen Sonnen- und Erdkräften. Spitzwegerich reinigt und belebt, erneuert und besänftigt.